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Die Withings Home Kamera im Test

Schick sieht sie aus, die Withings Home Kamera. Zylinderförmig und in Holzoptik hebt sich das Design von anderen Smarthome-Kameras ab. Darüber hinaus soll die kleine Kamera nicht nur das Zuhause sicherer machen, sondern auch die Qualität der Raumluft überwachen. Was die Kamera mit Spürnase alles kann, zeigt unser Test.

Withings Home mit Nachtlicht Withings Home © Withings

Die Kamera mit Spürnase: Der erste Eindruck

Withings ist ein französischer Hersteller von smarten Alltagshelfern wie Fitness-Trackern und WLAN-Waagen. Mit der Withings Home präsentierte das Unternehmen auf der IFA 2014 seine erste Smarthome-Kamera. Schon im Design unterscheidet sich die Cam von den anderen Modellen, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind: Die eigentliche Kamera steckt in einem zylinderförmigen Gehäuse in heller Holzoptik. Sie wird mitsamt eines kleinen Untertellers geliefert, auf dem sie auf dem Regal, dem Schrank oder dem Schreibtisch platziert werden kann. Gedacht ist die Withings Home ausschließlich für den Inneneinsatz.

Das Design gefällt und fügt sich vor allem in eine Einrichtung mit hellen Holzmöbeln unauffällig ein. Wer sich für einen anderen Einrichtungsstil als Buche Furnier entschieden hat, kann die Kamera eventuell weniger unsichtbar unterbringen; alles in allem wirkt die rund 200 Euro teure Kamera optisch aber wesentlich angenehmer als rein funktionale Modelle. Hochwertig erscheint die Verarbeitung ebenfalls.

Der Funktionsumfang der Withings Home

Die Plastikschale, die als Unterlage für die Kamera dient, hat auch noch eine weitere praktische Funktion: Mit ihr lässt sich der Erfassungswinkel festlegen, den die Cam überblicken kann. Jetzt braucht die Kamera noch eine freie Steckdose sowie einen Zugang zum Heimnetzwerk, entweder über WLAN oder über Ethernet, und schon kann sie Bilder aufzeichnen. Auf der Rückseite der Cam befinden sich die nötigen Ports für Strom und LAN.

Die Withings Home bringt nun unterschiedliche Funktionen mit:

  • Sie zeichnet Videos in HD-QUalität mit 30 Bildern in der Sekunde auf.
  • Sie ist mit einem 135-Grad Weitwinkel-Objektiv ausgestattet.
  • Sie verfügt über eine Nachtsichtfunktion.
  • Zwei-Wege-Audio über zwei integrierte Mikrophone und einen Lautsprecher auf der Oberseite.

Mit der Withings Home haben Anwender also nicht nur von unterwegs aus ihre Wohnung im Blick, sie können auch über ihr Smartphone in den Raum hineinhören. Über die Kamera sind sogar Unterhaltungen zum Smartphone hin möglich.

Darüber hinaus verfügt die Kamera über einen integrierten Bewegungsmelder und einen Geräuschmelder. Nach Wunsch können Anwender sich über eine Nachricht auf ihrem Smartphone informieren lassen, sobald die Kamera Bewegungen oder Geräusche im Haus feststellt. Die Kamera zeichnet dann entweder ein Video auf oder macht Fotos. Darüber hinaus legt sie einen Zeitrafferfilm der letzten 24 Stunden an. Natürlich können Anwender auch unabhängig von der Benachrichtung über die App ihre Kamera aktivieren und einen Livefeed aufrufen.

Die Kamera eignet sich aber nicht nur zur Überwachung, sondern auch als Babyphone. Sie soll automatisch erkennen, wenn ein Baby weint und kann eine Melodie abspielen. Außerdem lässt sich per Steuerungs-App ein Nachtlicht einschalten.

Und wie sieht es jetzt mit der Spürnase aus? Die Withings Home bringt einen integrierten Sensor mit, der die Luftqualität überwachen soll. Registriert er Schadstoffe in der Luft, löst dieser Sensor einen Alarm aus.

Anschluss und Installation

Eines vorweg: Kompatibel ist die Withings Home derzeit nur mit Apples iOS. Das setzt der Anwendung natürlich Grenzen. Wer ein iOS Gerät besitzt, hat die Cam dafür in wenigen Schritten eingerichtet. Das funktioniert ganz einfach:

  • Withings Home App herunterladen
  • Bluetooth aktivieren
  • App öffnen
  • Sobald die Cam blau blinkt, lässt sie sich einrichten.
  • WLAN-Einstellungen werden automatisch übertragen.

Die Steuerungs-App lässt sich einfach bedienen. Aufgezeichnete Videos können in einem „Video-Tagebuch“ abgespeichert werden. Das lässt sich auch in die Cloud des Herstellers übertragen, lokal können die Dateien allerdings nicht gespeichert werden. Das kann sich als Nachteil herausstellen, da Anwender sich auf den Datenschutz und die Datensicherheit des Anbieters verlassen müssen. Hackt jemand die Cloud oder kommt es zu einer größeren technischen Störung, sind die gespeicherten Videos im Extremfall weg.

In der Cloud bleiben die Videos für 48 Stunden gespeichert. Zusätzlich gibt es eine kostenpflichtige Variante: für 7,99 Euro im Monat lassen sich die Videos eine Woche lang abrufen, für 19,99 Euro im Monat 30 Tage lang.

Die Withings Home arbeitet auch mit Apples Smartwatch zusammen. Live-Bilder und Video-Tagebücher lassen sich mit der Apple Watch abrufen.

Bild- und Tonqualität der Withings Home

Withings Home

Withings Home Cam © Withings

Bilder und Ton überträgt die smarte Überwachungskamera mit kaum merklicher Verzögerung. Auch die Bildqualität überzeugt: Mit der Steuerungs-App lässt sich in den Raum hineinzoomen, die Kamera optimiert die Bildschärfe dabei automatisch. Auch das klappt beinahe ohne Verzögerung, die Bilder bleiben scharf. Die Push-Benachrichtungen funktionieren ebenfalls einwandfrei. Allerdings erkennt die Kamera nicht automatisch über GPS, wann man sich zuhause aufhält und wann man unterwegs ist. Anwender müssen daher immer daran denken, die Push-Benachrichtung zu aktivieren, wenn sie das Haus verlassen – und zu deaktivieren, wenn sie nach Hause kommen und nicht ständig über ihre eigenen Bewegungen benachrichtigt werden wollen.

Während die Qualität der Videoaufzeichnung recht gut ist, lässt die Qualität der Einzelbilder etwas zu wünschen übrig, insbesondere, wenn die sich bewegende Personen aufnehmen. Auf vielen Fotos wären Einbrecher nicht ohne weiteres identifizierbar.

Fazit

Gerade für Eltern mit kleinen Kindern ist die Withings Home ein interessantes Gadget. Als Babykamera mit integriertem Nachtlicht und Spieluhr lässt sie Eltern den Nachwuchs immer im Blick haben und bei Bedarf beruhigen. Neben der Optik gefallen zudem die einfache Einrichtung und die gute Bildqualität für Videos. Ein kleiner Nachteil ist, dass die Cam derzeit nur mit iOS kompatibel ist. Dass sich Videos nur in der Cloud speichern lassen, erscheint ebenfalls als eher nachteilig.

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