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Studie: Marktchancen für Smarthome Produkte

Der Markt für Smarthome Produkte könnte schneller wachsen als erwartet: Experten prognostizieren, dass es bereits in drei Jahren mehr als eine Million Smarthome Haushalte geben könnte – statt wie bisher vorausgesagt in fünf Jahren. Vor allem der Mittelstand könnte von diesen Entwicklungen profitieren. Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Deloitte.

Qivicon Haussteuerung © Qivicon

Markttreiber für Smarthome Produkte

„Licht ins Dunkel. Erfolgsfaktoren für das Smart Home“ heißt die im Herbst 2015 erschienene Studie. Die Unternehmensberatung schätzt die aktuelle Marktlage für Smarthome Produkte äußerst positiv ein. Rund zehn Millionen Deutsche haben bis heute mindestens ein Produkt gekauft, mit dem sie ihr Zuhause ein wenig intelligenter machen: vom steuerbaren Heizungsthermostat bis hin zu über Funk steuerbaren Steckdosenleisten und Rollläden. Die Experten von Deloitte prognostizieren, dass Smarthome Anwendungen bald aus dem Luxussegment heraustreten und auch den Massenmarkt erobern. Bis 2017 sagen sie ein Wachstum von 4,1 Milliarden Euro in Europa voraus, eine jährliche Steigerung von 20 Prozent.

Als Markttreiber identifiziert die Studie dabei vier Trends:

  • die fortschreitende digitale Vernetzung und die Verbreitung neuer, mobiler Geräte
  • eine zunehmende Bedeutung von Home Lifestyle, gesteigerte Aufmerksamkeit für das eigene Zuhause
  • demografische Trends wie die steigende Anzahl von Single-Haushalten und die Alterung der Gesellschaft; damit steigt der Bedarf an Gesundheits- und Überwachungslösungen
  • ein gesteigertes Bewusstsein für Umweltschutz und Energieeffizienz

Orientierung an Wünschen und Bedürfnissen der Kunden

Die Unternehmensberatung hat 1.000 Verbraucher befragt, um herauszufinden, was ihnen bei Smarthome Lösungen besonders wichtig ist. 51 Prozent der Befragten kennen den Begriff Smarthome, jeder Siebte verwendet bereits Produkte zuhause. 82 Prozent der Befragten glauben, dass Smarthome sich durchsetzen wird; von den Verbrauchern, die Smarthome Lösungen installiert haben, möchten 78 Prozent nicht mehr auf diesen Komfort verzichten. Besonders wichtig sind den Verbrauchern Komfort und Sicherheit. Mit Abstand an zweiter Stelle steht der Wunsch nach energieeffizienten Lösungen.

Laut den Verfassern der Studie kam es bisher nicht zum richtigen Durchbruch von Smarthome Produkten, da sich das Marketing wenig an den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden orientierte. Die Studie führt die folgenden Marktsegmente an, an die sich ein erfolgreiches Marketing wenden müsse:

  • das Luxussegment für Kunden mit hoher Kaufkraft: individualisierte und durch einen Planer umgesetzte Smarthome Lösungen mit Produkten verschiedener Hersteller
  • das Premiumsegment mit hochwertigen, aber standardisierten Komplettlösungen, die sich individuell erweitern lassen
  • der Volumenmarkt mit Smarthome Produkten, die sich von Kunden mit geringem Budget selbst installieren lassen
  • „Smart Home in parts“: einfache Formen von Smarthome Lösungen, die nicht auf die komplette Vernetzung des Haushaltes setzen, zum Beispiel Smart TVs.

Vor allem der Volumenmarkt müsse laut der Studie von Entwicklern und Smarthome Anbietern noch weiter erschlossen werden. Bislang fehle es an Transparenz, welche bestehenden Angebote es bereits gibt und wie diese kompatibel sind. Auch Installation und Bedienung der Smarthome Lösungen seien für den Volumenmarkt oft noch zu komplex.

Erfolgsfaktoren für Smarthome Produkte

Die Studie identifiziert auch sechs Erfolgsfaktoren:

  • eine am Anwendungsfall orientierte Vermarktung
  • Betonung des Verbraucher-Lifestyles mit einem ansprechenden optischen und technischen Design
  • eine intelligente und transparente Preisgestaltung ohne versteckte Kosten
  • eine Bündelung von Produkten und Installation, die Verbrauchern kompetente Beratung für ihre Kaufentscheidung bietet
  • mehr Transparenz über Verkaufskanäle, damit Verbraucher wissen, wo sie Lösungen und Beratung erhalten
  • offene Plattformen, in die sich Geräte verschiedener Hersteller integrieren lassen.

Vor allem Telekommunikationsunternehmen hätten die Möglichkeit, sich das wachsende Interesse an Smarthome Lösungen zunutze zu machen. Im Bereich der Haus- und Gebäudetechnik könnten vor allem mittelständische Unternehmen profitieren.