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Testbericht Amazon Fire 7 – Was kann das Tablet für knapp 60 Euro?

Ein Tablet mit einem 7-Zoll-Bildschirm, für knapp 60 Euro – damit überraschte Amazon im vergangenen Jahr. Das Amazon Fire 7 soll nicht nur handlich und günstig sein, sondern auch leistungsstark. Doch was kann ein Tablet für einen so geringen Preis überhaupt bieten? Wir haben den Test gemacht.

Amazon Fire 7 Amazon Fire 7 © Amazon

Das Amazon Fire 7 – der erste Eindruck

59,99 Euro – so lautet der genaue Preis für das Amazon Fire 7. Optisch kommt das preiswerte Tablet relativ schlicht daher, mit einem schwarzen Plastikrahmen und einer leicht nachgebenden hinteren Abdeckung. Der Kunststoffrahmen fällt sehr breit aus. Ein allzu edles Design darf man bei dem Preis wahrscheinlich nicht erwarten, der Look des Amazon Fire 7 ist vor allem eines: funktional. Im Vergleich mit anderen Geräten aus der 7-Zoll Klasse wirkt das Tablet auch etwas klobig. Es wiegt 314 Gramm und ist 10,8 Millimeter dick. Die Verarbeitung ist auf jeden Fall robust, „1,8 Mal so robust wie das iPad Air“, heißt es in der Amazon-Werbung. Einige Stöße dürfte es also aushalten.

Das Display

Das 7-Zoll oder 17,7 cm große IPS-Display bietet eine Auflösung von 1024 x 600 Pixel. Das ist nicht gerade hoch und zeigt sich auch in einer wenig scharfen Bildqualität. Auch Farben stellt das Fire 7 gelegentlich etwas verfälscht dar. Gut gefällt dagegen die Display-Helligkeit.

Prozessor und Arbeitsspeicher

Amazon hat seinem günstigen Tablet einen erstaunlich starken Prozessor verliehen. Im Inneren arbeitet der MT8127 von MediaTek, ein Quadcore-Prozessor mit 1,3 GHz. Gespart hat Amazon dagegen beim Arbeitsspeicher. Gerade einmal 1 GB bringt das Fire 7 mit. Ein rasantes Arbeitstempo ist damit natürlich nicht möglich. Vor allem, wenn mehrere Apps gleichzeitig geöffnet sind, ist etwas Geduld gefragt. Bis Programme starten oder Eingaben verarbeitet werden, dauert es teilweise etwas. Das Surfen im Netz klappt dagegen gut und ohne Verzögerungen.

Die Akkulaufzeit

Das Display mit geringer Auflösung und der wenig energiehungrige Prozessor haben immerhin einen Vorteil: Sie schonen den Akku. Bis zu sieben Stunden im WLAN surfen, lesen oder mailen verspricht Amazon. Im Test hält das Amazon Fire 7 bei intensiver Nutzung sogar noch ein paar Minuten länger durch.

Die Ausstattung

Angepasst an den Preis bringt das Amazon Fire 7 eine abgespeckte Ausstattung mit. Zwei Kameras sind mit an Bord, die Frontkamera bietet eine Auflösung von 0,3 Megapixel, die Kamera auf der Rückseite 1,9 Megapixel. Fotokunst lässt sich damit nicht bewerkstelligen, für gelegentliche Schnappschüsse reicht es. 4,5 Gigabyte interner Speicher sind vorhanden, lassen sich aber per microSD bis auf 128 GB erweitern. Überhaupt setzt Amazon eher auf das Speichern in der Cloud: Alle Amazon-Inhalte und Fotos, die mit dem Fire aufgenommen werden, können kostenlos in der Cloud abgespeichert werden.

Auf GPS und NFC müssen Nutzer beim Amazon Fire 7 verzichten. Mit dem Netz verbindet sich das Gerät über WLAN-n-Standard.

Surfen im Amazon-Universum

Interessant dürfte das Amazon Fire 7 vor allem für Nutzer sein, die schnellen, mobilen Zugriff auf alle Amazon-Angebote erhalten wollen. Das Tablet verknüpft sich gleich mit dem eigenen Amazon-Account, auf dem Desktop sind die gekauften Inhalte aus dem Amazon-Angebot zu sehen und direkt abrufbar. Der Sperrbild zeigt Werbung von weiteren Amazon-Produkten. Amazon Prime-Mitglieder erhalten Zugriff auf die Tausende von Prime-Videotiteln und finden in Prime Music über eine Million Songs, außerdem auf 950.000 E-Books. Der Amazon-eigene App-Store Amazon Underground will zahlreiche Apps, Spiele und In-App-Artikel gratis bieten. Auch das Betriebssystem FireOS hält den Nutzer im Android-Universum. Zwar basiert die Software auf Android, ohne Umwege lassen sich aber zum Beispiel keine Inhalte aus dem Google Play Store laden. Der Browser Silk und ein E-Mail-Programm gehören ebenfalls zum Software-Paket.

Immerhin: Unter dem Punkt Amazon-Familienfreigabe lassen sich verschiedene Benutzerprofile einrichten – so wie es Android-Nutzer vom Multiuser-Modus her kennen. So lässt sich das Gerät zum Beispiel für junge Nutzer anpassen, mit eigenen Inhaltsfreigaben.

Fazit: Das Amazon Fire 7 bietet für seinen günstigen Preis eine durchaus ordentliche Leistung. Es wendet sich vor allem an Amazon-Nutzer, die im Amazon-Universum bleiben möchten. Ein Gerät für tatsächlich produktives Arbeiten ist es nicht. Übrigens: Für knapp 80 Euro gibt es eine werbefreie Variante.

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