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Wie nutzen Sie eigentlich Bitcoins?

Zinsen auf Rekord-Tiefsniveau, negative Einlagezinsen bei der Europäischen Zentralbank: Geld auf einem Sparbuch, Tagesgeldkonto oder als Festgeld anzulegen, lohnt sich derzeit nicht mehr. Für Geld auf dem Girokonto gibt es ohnehin keine nennenswerten Zinsen. Wer nach einer sicheren und einfachen Währungsalternative umsieht, investiert gerne in Bitcoins. Doch was sind Bitcoins eigentlich, wie sparen Sie damit und wie können Sie mit Ihnen zahlen?

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Bitcoins – die virtuelle Währungs

Vereinfacht gesagt, sind Bitcoins eine virtuelle Währung. Es gibt sie nicht in Scheinen oder Münzen, sondern lediglich als Datenpakete auf dem Computer. Der Begriff setzt sich aus der Speichereinheit „bit“ und dem englischen Wort für Münze, „coin“, zusammen. So wie Geldscheine gedruckt werden, werden Bitcoins von Computern berechnet. Das geschieht mit hoher Verschlüsselung und verbraucht eine sehr hohe Rechenleistung; daher schließen sich zur Bitcoin-Berechnung mehrere Rechner zu einem Netzwerk zusammen.

Bitcoins gelten nicht nur als fälschungssicher, sondern sollen auch vor Inflation geschützt sein. Mehr als 21 Millionen Bitcoins lassen sich nicht generieren. Zudem entziehen sich Bitcoins dem Einfluss von Banken und Staaten, der Wert der Währung wird daher nicht durch äußere Einflüsse verfälscht. Lediglich die Nachfrage bestimmt den Wert. Und der ist momentan enorm hoch: War ein Bitcoin zur Start des Experiments gerade einmal wenige Cent wert, liegt der Bitcoin-Kurs derzeit (23.02.2015) bei 210,06 Euro.

Wie können Sie Bitcoins kaufen?

Möchten Sie in Bitcoins investieren, müssen Sie sich zunächst bei einer Transaktionsbörse anmelden. Mittlerweile gibt es einige Anbieter auf dem deutschen Markt, die sich auf den Kauf und Verkauf der virtuellen Währung spezialisiert haben. Eine der ältesten Börsen ist bitcoin.de, die allgemein als vertrauenswürdig gilt. Hier, genau wie auf anderen Börsen, legen Sie zunächst einen Nutzer-Account an. Dabei müssen Sie Ihre Bankverbindung eingeben und anschließend verifizieren. Auf dem Marktplatz der Online-Börsen bieten verschiedene Händler Bitcoin-Pakete zu unterschiedlichen Preisen an. Sie suchen sich ein Paket aus und zahlen den geforderten Betrag an den Verkäufer, etwa per Überweisung. Bei bitcoin.de wandern die gekauften Bitcoins solange in ein Treuhandkonto, bis dem Verkäufer das Geld gutgeschrieben wurde. Anschließend erhalten Sie Ihr virtuelles Geld. Bitcoin.de berechnet eine Transaktionsgebühr von 0,5 Prozent des Transaktionsvolumens.

Kursentwicklung auf bitcoin.de

Kursentwicklung auf bitcoin.de

Bitcoin-Börsen werden nicht selten zum Ziel von Hackerangriffen. Sie sollten Ihr Geld also nicht dort lagern, sondern sich eine virtuelle Geldbörse zulegen, eine sogenannte eWallet. eWAllets gibt es ebenfalls von verschiedenen Anbietern, etwa die Software Bitcoin-QT, die Android Wallet oder blockchain.info. Viele eWallets arbeiten mit zwei Sicherheitscodes, sogenannten Schlüsseln: Den öffentlichen Schlüssel müssen Sie eingeben, wenn Sie Bitcoins empfangen wollen. Wollen Sie Bitcoins ausgeben, geben Sie den privaten Schlüssel ein. Von Ihrem Konto bei den Bitcoin-Börsen können Sie Ihr Geld an die virtuelle Geldbörse transferieren lassen.

Zahlen mit Bitcoins

Jetzt haben Sie also virtuelles Geld in einer virtuellen Geldbörse, möchten damit aber echte Waren bezahlen. Wie funktioniert das? Zunächst sollten Sie sich Ihre eWallet als App auf Ihrem Smartphone installieren. Laden Sie sich allerdings sicherheitshalber keine größeren Beträge in die eWallet, die Sie unterwegs mit dabei haben. Vergleichen Sie das mit einer normalen Geldbörse: Da nehmen Sie ja in der Regel auch nicht mehrere Tausend Euro mit, sondern nur die Beträge, die Sie in bar ausgeben wollen. Den Großteil sollten Sie in einer nicht mit dem Smartphone verknüpften eWallet lagern.

Und wie werden Sie Ihre Bitcoins jetzt wieder los? Auf bitcoin-faq.de/bitcoin-shops können Sie sich darüber informieren, welche Online-Shops, Dienstleistungsanbieter und Institutionen Bitcoins akzeptieren. Deren Zahl wächst von Tag zu Tag – und auch die Anzahl der lokalen Geschäfte, die die virtuelle Währung annehmen, nimmt zu. Akzeptiert ein Laden oder Café Bitcoins, wird an der Kasse in QR-Code angezeigt. Sie öffnen Ihre eWallet App auf dem Smartphone, wählen „Bitcoins senden“ und scannen den QR-Code. Nun sehen Sie die Empfängeradresse und können den Betrag eingeben. Manchmal ist der zu zahlende Betrag auch bereits im QR-Code codiert. Jetzt müssen Sie den Betrag nur noch senden und das Geld wird dem Empfänger gutgeschrieben.

Auch Bitcoins können nun geklaut werden – durch Hacker, die sich in eWallets einklinken. Ist das virtuelle Geld einmal entwendet, springt keine Einlagensicherung für den Verlust ein, wie dies etwa bei einer Bank der Fall ist: Was weg ist, ist weg. Ganz risikolos ist die virtuelle Währung daher nicht. Suchen Sie nach einer Alternative für Investments, sind Bitcoins allerdings eine interessante Option.