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Wie sensibel gehen soziale Netzwerke mit Nutzerdaten um?

Soziale Netzwerke sammeln eine Menge an personenbezogenen Daten. Einige nutzen diese Daten gezielt zu Werbezwecken aus, das ist kein großes Geheimnis. Die User haben sich mehr oder weniger mit dieser Tatsache arrangiert. Doch wie reagieren die Netzwerkbetreiber, wenn Regierungsbehörden nach den Nutzerdaten fragen? Dieser Frage ging die US-amerikanische US-Frontier Foundation nach. Gut schnitten in diesem Test Twitter und der Internetprovider sonic.net ab.

Wie bereitwillig werden Daten offengelegt?

Ob Anti-Terror-Ermittlung oder Kampf gegen Kinderpornografie: Behörden interessieren sich zunehmend für den Datenverkehr in sozialen Netzwerken. Nicht nur die persönlichen Daten der User sind dabei von Interesse, sondern auch die Inhalte, die Nutze über ihre Accounts verbreiten. Wie bereitwillig geben die Unternehmen hinter den Netzwerken nun diese Daten heraus? Diese Fragen betrachtete die Electronic Frontiert Foundation im Einzelnen:

  • Bestehen die Unternehmen auf einem Gerichtsbeschluss, bevor sie Kommunikationsdaten an Behörden weitergeben?
  • Informieren die Unternehmen ihre User über die Anfragen?
  • Werden Transparenzberichte veröffentlicht?
  • Gibt es Richtlinien, in denen User nachlesen können, wie das Unternehmen mit Regierungsanfragen umgeht?
  • Setzt sich das Unternehmen vor Gericht für die Rechte der Nutzer ein?
  • Unterstützt das Unternehmen den Kampf für Nutzerrechte vor dem Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika?

Twitter und sonic.net präsentieren sich nutzerfreundlich

18 Unternehmen haben sich dem Test der Stiftung gestellt. Insgesamt ist die Tendenz positiv: Immer mehr Provider veröffentlichen jährliche Transparenzberichte und versprechen zudem, ihre User über Anfragen von Behörden zu informieren. Besonders userfreundlich schnitt der Kurznachrichtendienst Twitter ab. Sonic.net konnte ebenfalls in allen sechs Kategorien positive Bewertungen erzielen. Nachbesserungsbedarf sieht die Electronic Frontier Foundation dagegen bei Amazon, Yahoo!, Apple, Facebook und AT&T. Ausführliche Ergebnisse gibt es auf der Seite der EFF.