Unterschiede von Festplatten: HDD vs. SSD – Technik, Geschwindigkeiten

SSD-Festplatte
Herkömmliche SATA-Festplatte

Festplatten gehören seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Speicherkomponenten im Computer. Dabei gibt es heute zwei grundlegende Typen: HDD-Festplatten (Hard Disk Drive) und SSD-Festplatten (Solid State Drive). Beide arbeiten nach völlig unterschiedlichen Prinzipien, weisen verschiedene Geschwindigkeiten auf und bringen individuelle Vorteile und Nachteile mit sich. Um die Auswahl eines geeigneten Speichermediums zu erleichtern, lohnt es sich, die wesentlichen Unterschiede genauer zu betrachten.

HDD-Festplatten (Hard Disk Drive)

Klassische SATA-Festplatten bestehen aus mehreren magnetisierten Metallscheiben, die sich mit hoher Umdrehungsgeschwindigkeit drehen – typischerweise 5.400 bis 7.200 U/min, im Profi-Bereich auch 10.000 oder 15.000 U/min. Auf diesen Platten befinden sich magnetische Schichten, die berührungslos beschrieben und ausgelesen werden. Die Schreib-Leseköpfe bewegen sich in minimalem Abstand über die Oberfläche, häufig weniger als ein Millimeter.

Fällt ein Laptop mit HDD auf den Boden oder wird das Gehäuse hart erschüttert, kann der Lesekopf auf die Platte schlagen und Kratzer verursachen. Ein solcher Headcrash bedeutet meist einen Totalschaden der HDD und Datenverlust – ein zentraler Unterschied zur SSD, die keine beweglichen Teile besitzt.

SSD-Festplatten (Solid State Drive)

SSD-Festplatten arbeiten komplett ohne Mechanik. Statt rotierender Magnetscheiben nutzen sie Flash-Speicherbausteine, deren Funktionsweise der von Arbeitsspeicher ähnelt. Dadurch erreichen SSDs deutlich höhere Geschwindigkeiten und extrem kurze Zugriffszeiten. Da SSDs keine beweglichen Komponenten besitzen, sind sie leise, stoßresistent und effizient im Energieverbrauch.

Geschwindigkeiten im Vergleich

Die Leistungsunterschiede zwischen HDD und SSD fallen in mehreren Bereichen ins Gewicht – besonders bei Zugriffsgeschwindigkeit und Datenrate:

Zugriffszeiten:

  • HDD: ca. 3,5 ms
  • SSD: ca. 0,2 ms

Lesegeschwindigkeit:

  • HDD: ca. 150 Mbit/s
  • SSD: ca. 500 Mbit/s (SATA-SSD),
  • moderne NVMe-SSDs erreichen sogar 3.000–7.000 Mbit/s

Diese enormen Leistungsunterschiede führen dazu, dass Betriebssysteme auf SSDs deutlich schneller starten, Programme schneller laden und große Datenmengen wesentlich zügiger verarbeitet werden.

Nachteile von SSD-Festplatten

  • Daten lassen sich schwer „sicher löschen“. Ohne TRIM-Befehl können gelöschte Dateien teilweise rekonstruiert werden – relevant beim Weiterverkauf.
  • Deutlich höherer Preis pro Gigabyte. Eine HDD mit 500 GB kostet oft nur etwa 50 €, eine SSD gleicher Größe kann doppelt so teuer sein.
  • Empfindlichkeit gegenüber Kälte: Starke Minusgrade (z. B. –10 °C) können Schäden verursachen. Ein Notebook sollte daher nicht bei Frost im Auto liegen bleiben.

Vorteile von SSD-Festplatten

  • Sehr geringer Stromverbrauch, ideal für mobile Geräte.
  • Leichtes, kompaktes Design.
  • Lautloser Betrieb, da keinerlei mechanische Teile vorhanden sind.
  • Hohe Stoßunempfindlichkeit – perfekt geeignet für Laptops, Tablets und kompakte Computer.
  • Deutlich höhere Geschwindigkeiten und kürzere Reaktionszeiten als HDDs.
  • Keine Defragmentierung notwendig; entsprechende Funktionen sollten im Betriebssystem deaktiviert werden.

Unterschiede zwischen HDD und SSD – kurz zusammengefasst

Die wichtigsten Unterschiede zwischen HDD (Hard Disk Drive) und SSD (Solid State Drive) betreffen die Technik, die Geschwindigkeit, die Zuverlässigkeit und die Kosten. HDDs bieten viel Speicherplatz zu einem niedrigen Preis, sind aber langsamer und empfindlicher. SSDs sind schnell, leise und robust, dafür aber teurer und technisch anspruchsvoller im sicheren Löschen von Daten.

Wer hohe Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit benötigt, wählt eine SSD. Wer viel Speicher zum kleinen Preis sucht, greift zur HDD.

CompactFlash-Karten – ein Spezialfall unter den Flash-Speichern

CompactFlash-Karten (CF-Karten) stellen gewissermaßen eine Frühform der SSD-Technologie dar. Sie bestehen ebenfalls aus Flash-Speicher, erreichen jedoch nicht die Schreibleistung moderner SSDs. Aufgrund ihrer extrem hohen Lesegeschwindigkeit, der kompakten Bauform und ihrer Zuverlässigkeit werden CF-Karten vor allem in professionellen Spiegelreflexkameras genutzt. Durch ihre Größe eignen sie sich auch als portabler Speicher für Betriebssysteme wie Linux. Der Start erfolgt über spezielle Adapter oder USB-Lesegeräte, die mit dem PC verbunden werden.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*