Über das Thema Backupen bzw. darüber, mit welchen Programmen man ein Backup machen kann, habe ich hier bereits geschrieben. Hier hatte ich die Programme XXCopy und Robocopy vorgestellt. Bei diesen Programmvorstellungen bin ich aber nicht auf die Backupstrategien eingegangen. Das möchte ich mit diesem Artikel nachholen. Denn es gibt ganz verschiedene Backup-Strategien, welche man verfolgen kann. Hier gibt es keine Lösung, welche immer am besten ist, hier muss jeder für sich selbst entscheiden, welche Strategie am besten zu ihm passt. Ich werde hier das Vollbackup, das differenzielle Backup und das inkrementelle Backup vorstellen.
Das Vollbackup
Bei dem Vollbackup werden bei jedem Backupdurchlauf alle Daten gesichert. Wenn wir uns jetzt vorstellen, dass jeden Tag ein Backup gefahren wird und die Backups einen Monat aufbewahrt werden, haben wir immer ca. 30 Backups auf dem Backup-Server oder NAS liegen. Das ist natürlich eine enorme Datenmenge, und hier stellt sich die Frage, ob es sich lohnt, jedes Mal ein Vollbackup zu machen. Aber bei einem Vollbackup hat man auch die höchste Sicherheit. Selbst wenn ein Backup in der Mitte auf einmal defekt ist, hat das keinen Einfluss auf die Backups, welche danach folgen.
Wer also sehr viel Wert auf Sicherheit legt und wen es nicht stört, dass sehr viel Speicher verbraucht wird und bei jedem Backupdurchlauf alle Daten gesichert werden, sollte das Vollbackup nutzen.
Differentielles Backup
Beim differenziellen Backup muss als Ausgangspunkt auch ein Vollbackup erstellt werden. Hier wird aber bei jedem Backupdurchlauf nur das alles gesichert, was sich seit dem letzten Vollbackup geändert hat. Bei dieser Backup-Methode fallen jetzt nicht so viele Daten an, welche bei jedem Backup-Durchlauf gesichert werden müssen wie bei dem Vollbackup. Aber man hat trotzdem die Sicherheit, dass die neuen Backups funktionstüchtig sind, selbst wenn ein Backup davor aus der Kette defekt ist. Der Nachteil bei dieser Backup-Strategie ist aber, dass eine einmal geänderte Datei bis zum nächsten Vollbackup bei jeder differenziellen Sicherung gebackupt wird, selbst wenn diese nach dem Vollbackup nur einmal geändert wurde.
Inkrementelles Backup
Bei dem inkrementellen Backup muss auch wieder zunächst ein Vollbackup als Grundlage erstellt werden. Danach wird bei jeder Sicherung nur das gebackuped was seit der letzten Sicherung geändert wurde. Mit diesem Verfahren kann man einiges an Speicherplatz sparen, da keine unnötigen Daten gesichert werden, welche seit dem letzten Backup nicht mehr geändert wurden. Aber in diesem Vorteil liegt auch der Nachteil des inkrementellen Backups, und zwar: Wenn bei diesem Verfahren ein inkrementelles Backup defekt ist, können alle Backups, welche darauf folgen, nicht mehr genutzt werden.
Generationen-Backup-Verfahren
Die verschiedenen Verfahren können natürlich auch kombiniert werden. Wie es z. B. beim Generationen-Backup-Verfahren der Fall ist. Hier wird zunächst ein Vollbackup erstellt. Am Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag wird dann ein inkrementelles Backup erzeugt. Am Freitag dann wieder ein Vollbackup erstellt, sodass man von der Woche erneut ein aktuelles Vollbackup hat. In der nächsten Woche beginnt man wieder von vorn und überschreibt die inkrementellen Backups von letzten Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Am Freitag erstellt man dann wieder ein neues Vollbackup.
Am letzten Freitag jedes Monats wird dann eines der Wochenvollbackups des aktuellen Monats mit einem Monatsvollbackup überschrieben.
Danach geht es wieder von vorn los: Die inkrementellen Backups werden überschrieben und die Wochenbackups ebenfalls. Nur die Monats-Backups bleiben unangetastet.
Mit diesem Backupverfahren kann ein ganzes Jahr mit nur 19 gespeicherten Sicherungen gebackupt werden.
Ich hoffe, dass ich euch mit diesem Artikel die verschiedenen Backup-Strategien näherbringen konnte. Jetzt müsst ihr euch natürlich selbst überlegen, welche Backup-Strategie bei eurem Vorhaben am besten passt.