Was sind mobile Daten?
Unter mobilen Daten versteht man die digitale Übertragung von Informationen über ein Mobilfunknetz. Smartphones, Tablets, Laptops und IoT-Geräte nutzen diese Datenverbindung, um unterwegs auf das Internet zuzugreifen – unabhängig von WLAN oder kabelgebundenen Anschlüssen. Möglich wird dies durch verschiedene Mobilfunkstandards, die bestimmen, wie hoch die mögliche Datenübertragungsrate ist und wie stabil das Netz arbeitet.
Moderne mobile Kommunikation basiert damit auf der mobilen Datenübertragung, die über unterschiedliche Datenübertragungsverfahren realisiert wird. Diese Verfahren haben sich über viele Jahre weiterentwickelt – von GSM (2G) bis hin zu 5G.
Mobile Datenübertragung im Überblick
Mobile Datenübertragung wäre ohne Telefonie und Datenverbindungen im Mobilfunknetz nicht denkbar. Unterschiedliche Mobilfunkstandards ermöglichen unterschiedliche Datenraten und bestimmen, welche Anwendungen unterwegs genutzt werden können – vom einfachen Webseitenaufruf bis hin zu Video-Streaming in 4K. Die wichtigsten Standards im Überblick:
- 2G (GSM, GPRS, EDGE)
- 3G (UMTS, HSPA, HSPA+)
- 4G (LTE, LTE Advanced)
- 5G (New Radio)
GSM – Der Ursprung mobiler Daten (2G)
GSM („Global System for Mobile Communications“) ist der weltweit verbreitete zweite Mobilfunkstandard. Obwohl er heute als veraltet gilt, bildet er weiterhin eine Basis für Telefonie, SMS und einfache Datenübertragung.
Typische Datenraten:
- GSM: ca. 14,4 kBit/s
- HSCSD: bis 43,2 kBit/s
- GPRS: bis 115 kBit/s
- EDGE: bis ca. 260 kBit/s
GSM ist nahezu flächendeckend verfügbar und dient in Regionen mit schwacher Netzabdeckung weiterhin als Fallback-Technologie.
UMTS – Die dritte Generation (3G)
Mit UMTS (3G) begann die Phase echter mobiler Internetnutzung. Erstmals waren Multimediaanwendungen ohne extreme Wartezeiten möglich.
Datenraten:
- UMTS: bis 21 MBit/s
- HSPA+: bis 42 MBit/s
Vorteile der UMTS-Generation:
- deutlich höhere Übertragungsrate
- stabiles mobiles Surfen
- Streaming, E-Mail, Gaming und Apps wurden alltagstauglich
Viele Mobilfunkanbieter haben UMTS inzwischen abgeschaltet oder durch LTE ersetzt – zugunsten von besserer Spektrumnutzung und höherer Effizienz.
LTE – Mobiles Internet der vierten Generation (4G)
LTE („Long Term Evolution“) ist der Mobilfunkstandard mit hoher Datenübertragung, der das mobile Internet revolutioniert hat. Es bietet hohe Datenraten, niedrige Latenzen und eine stabile Verbindung – selbst in Bewegung, etwa im Auto oder Zug.
Hintergrund und Ziele
LTE wurde eingeführt, um:
- ländliche Gebiete ohne DSL zu erschließen
- überlastete UMTS-Netze zu entlasten
- höhere Datenübertragungsraten zu ermöglichen
- Echtzeitanwendungen (z. B. VoLTE, Online-Gaming, Streaming) zu realisieren
eit 2010 wird LTE stetig ausgebaut und ist heute Standard in den meisten Regionen Deutschlands.
Technische Eckdaten
- LTE (Cat 4): bis 150 MBit/s Downlink
- LTE-A (LTE-Advanced): bis ca. 300 MBit/s
- LTE-A Pro: über 600 MBit/s durch Carrier Aggregation
- Latenzzeiten: 5–15 ms
Datenübertragungsverfahren
LTE nutzt das OFDM-Verfahren (Orthogonal Frequency Division Multiplexing).
Vorteile:
- parallele Übertragung vieler Datenströme
- hohe Störsicherheit
- effizientere Nutzung der verfügbaren Frequenzen
Dies ermöglicht hohe Geschwindigkeiten bei gleichzeitiger Stabilität.
5G – Der Mobilfunkstandard der neuesten Generation
Heute gehört 5G zum Standard der mobilen Datenübertragung.
5G bietet:
- Datenraten bis zu 10 GBit/s
- extrem niedrige Latenzen (1 ms)
- bessere Kapazitätsauslastung
- Vernetzung von Milliarden IoT-Geräten
- zuverlässige Datenverbindungen für Industrie-, Medizin- und Verkehrssektor
Damit ist 5G der modernste Mobilfunkstandard mit der bisher höchsten Datenübertragung.
Endgeräte für mobile Datenübertragung
LTE- und 5G-Router
Diese Geräte:
- liefern WLAN über Mobilfunk
- ermöglichen Downloadraten von weit über 100 MBit/s
- ersetzen langsame Festnetzleitungen
- verbinden mehrere Geräte gleichzeitig
LTE/5G-Smartphones
Moderne Smartphones nutzen LTE und 5G für:
- ultraschnelles Internet
- Online-Spiele
- Videotelefonie
- große Datenmengen unterwegs
Tarife besitzen jedoch weiterhin Datenvolumen-Limits – bei hohen Geschwindigkeiten sind diese oft schnell erreicht.
Surfsticks
Surfsticks sind mobile Modems für Laptops oder PCs. Vorteile:
- einfache Nutzung
- transportabel
- optional mit externer Antenne erweiterbar
Laptops mit integriertem Modem
Viele Business-Laptops besitzen integrierte LTE- oder 5G-Module:
-
- mobile Datenverbindung ohne extra Hardware
- SIM-Karte genügt
- automatischer Netzwechsel (LTE → 3G/2G oder 5G → LTE)
Fazit
Die mobile Datenübertragung hat sich von langsamen GPRS-Verbindungen hin zu extrem schnellen 4G- und 5G-Netzen entwickelt. Moderne Mobilfunkstandards ermöglichen heute eine Datenübertragungsrate, die für Streaming, Gaming, Videotelefonie und den Zugriff auf Cloud-Dienste ausreicht – nahezu überall und jederzeit.
Je weiter die Netze ausgebaut werden, desto wichtiger werden mobile Daten in unserem Alltag. Für die Zukunft sind noch höhere Geschwindigkeiten und noch stabilere Datenübertragungsverfahren zu erwarten.