Unix-Tools 5: fmt
fmt
hat nur wenige Parameter, die kurz erklärt werden sollen. –w
stellt die Breite des Textes ein. Mails in Newsgroups oder unter echten UNIX-Freaks dürfen fast nie 80 Zeichen pro Zeile übertreten. –u
reduziert mehr als zwei Leerzeichen zwischen Wörtern auf eins (wie würde man das mit einem 60-seitigem Text in Word/OpenOffice binnen 10 Sekunden machen?!). Wichtig für Logdateien ist der Schalter –s
, welcher die gebrochene Zeilen nicht mit neuem Inhalt auffüllt. Es gibt noch weitere Schalter; ein Blick in die man-/info-Seite gibt mehr Auskunft darüber. Es folgt ein längeres Listing mit einem Beispieltext in der Datei test
(cat
gibt den Inhalt der Datei aus):
titan% cat test
Ein dichter Herbstnebel verhuellte noch in der Fruehe die weiten Raeume
des fuerstlichen Schloßhofes, als man schon mehr oder weniger durch den
sich lichtenden Schleier die ganze Jaegerei zu Pferde und zu Fuß
durcheinander bewegt sah.
titan% fmt -w 50 test
Ein dichter Herbstnebel verhuellte
noch in der Fruehe die weiten Raeume des
fuerstlichen Schloßhofes, als man schon
mehr oder weniger durch den sich lichtenden
Schleier die ganze Jaegerei zu Pferde und zu
Fuß durcheinander bewegt sah.
titan% fmt -w 50 -u test
Ein dichter Herbstnebel verhuellte noch in
der Fruehe die weiten Raeume des fuerstlichen
Schloßhofes, als man schon mehr oder weniger
durch den sich lichtenden Schleier die ganze
Jaegerei zu Pferde und zu Fuß durcheinander
bewegt sah.
titan% fmt -w 0 test
Ein
dichter
Herbstnebel
verhuellte
noch
Ein weiteres Beispiel für Logdateien bekommt ihr heute als eigene Datei, da lange Formatierungen im Blog nicht richtig dargestellt werden können (es wird sozusagen automatisch fmt
aufgerufen und man erkennt den Unterschied nicht): Logdateien mit fmt formatieren. Das war’s auch schon wieder – wie immer ein kleines, aber recht nützliches Tool – auch für unerfahrende Anwender. Viel Spaß beim Formatieren!
PS: Der Text heißt Novelle (von Goethe) beim Projekt Gutenberg kostenlos erhältlich. ASCII-Romane sind also doch noch nicht ganz ausgestorben. Der Vorteil ist, dass ASCII überall gelesen werden kann (vom alten iPod bis zum Mainframe ohne Window Manager) und auch nicht lizenziert ist – wie PDF o.Ä.