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Was ist ein Smarthome?

Smarthome, manchmal auch Smart Home geschrieben – darunter versteht man Technik, die das Zuhause intelligenter machen soll. Licht, Heizung und elektrische Geräte kommunizieren miteinander und mit den Bewohnern; das ist schon längst keine Zukunftsmusik mehr. Viele Geräte lassen sich mittlerweile aus der Ferne steuern, zum Beispiel über das Smartphone oder über das Tablet. Wie funktioniert das Smarthome und lässt sich aus jeder Wohnung ein intelligentes Zuhause machen?

NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel und Smarthome Steuerzentrale © EnergieAgentur.NRW – flickr.com

Smarthome – die Definition

Klingelt der Wecker, springt automatisch die Kaffeemaschine an und die Heizung stellt sich auf die gewünschte Temperatur ein; kurz bevor Sie von der Arbeit nach Hause kommen, wärmen sich Ihre Wohnräume schon einmal auf; der Kühlschrank sendet Ihnen eine Nachricht auf das Smartphone und informiert Sie, dass Sie noch Milch kaufen müssen: Das ist clever – eben ein Smarthome. Das Ziel der intelligenten Haustechnik: die Lebensqualität erhöhen, das Wohnen komfortabler machen und Energie sparen. Intelligente Sicherheitstechnik soll zudem Einbrecher abhalten und Ihr Haus besser vor Eindringlingen schützen. Zur Smarthome-Technologie kann so zum Beispiel auch eine Alarmanlage gehören, die sich über Ihr Smartphone an- und ausschalten lässt.

Was ist ein Smarthome nun genau, was macht das Zuhause intelligent? Der Begriff Smarthome beschreibt alle technischen Verfahren, die dazu dienen, die Geräte im Haus miteinander zu vernetzen und fernsteuerbar zu machen. Darunter fällt sowohl die Vernetzung der Haustechnik und der Haushaltsgeräte sowie auch die Vernetzung von Unterhaltungselektronik. Sind alle Geräte untereinander vernetzt, können diese Daten speichern und bilden eine eigene Logik ab, erfüllt dies die Anforderungen an ein tatsächliches Smarthome.

Wie funktioniert das Smarthome?

Voraussetzung für das intelligente Zuhause ist also, dass die Haushaltsgeräte und die Haustechnik miteinander kommunizieren. Damit das funktioniert, müssen alle Geräte miteinander verbunden sein, etwa über ein gemeinsames Funknetz  (WLAN) oder über eine klassische Verkabelung über ein Bussystem; der entsprechende Standard nennt sich KNX. Es gibt heute zahlreiche verschiedene Basistechnologien unterschiedlicher Anbieter, die miteinander nicht kompatibel sind. Während die einen die Geräte über Funk miteinander vernetzen, nutzen die anderen ein Datennetz, wieder andere lassen die Geräte über die Stromleitung miteinander kommunizieren. Unterschiedliche Smarthome-Lösungen und Anbieter werden wir Ihnen in den kommenden Wochen noch vorstellen.

Je nach dem, für welche Lösung Sie sich entscheiden, wird eine zentrale Steuereinheit in Ihr Haus eingebaut, die nun alle Geräte miteinander verbindet. Die Haushaltsgeräte müssen das natürlich zulassen, entsprechend benötigen Sie etwa einen Smarthome-fähigen Kühlschrank und ein Smart-TV. Über die zentrale Steuereinheit können Sie anschließend Ihre Haustechnik bedienen. Außerdem wird die Steuereinheit mit Ihrem Rechner und mobilen Geräten wie dem Smartphone und dem Tablet vernetzt. Das ermöglicht es Ihnen, Ihre Haustechnik auch von unterwegs aus zu steuern. Entsprechend moderne Geräte vorausgesetzt, lässt sich so jedes Haus und jede Wohnung zum Smarthome aufrüsten.

Smarthome – die Geschichte

Hevlar Touchscreen

© Symppis – wikimedia.commons.org

Die Entwicklung von Smarthome-Anwendungen nahm im Jahr 2001 ihren Anfang in Deutschland. In Duisburg eröffnete das Fraunhofer-inHaus-Zentrum; dort werden auch heute noch die Systemlösungen für ein intelligentes Zuhause erforscht und miteinander verglichen. Im selben Jahr wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, aus dem ein zentral steuerbares „Haus der Gegenwart“ hervorging. Von 2005 bis 2011 war dieses Einfamilienhaus auf dem Gelände der Bundesgartenschau in München zu sehen.

Ein weiteres Musterhaus mit vernetzter Technologie bot die deutsche Telekom von 2005 bis 2006 in Berlin. Die Haushaltsgeräte ließen sich zu einer Gerätegruppe zusammenfassen und über einen PDA oder einen Multifunktionsbildschirm steuern. In Darmstadt hat die T-Com 2013 ein neues, smartes Musterhaus erbaut. Geräte unterschiedlicher Hersteller lassen sich hier mit verschiedenen Funkstandards miteinander vernetzen und fernsteuern. Zusammen mit der EnBW, eQ-3, Miele und Samsung hat die T-Com die Initiative QIVICON gegründet, die technische Plattformen entwickelt, über die sich Smarthome-Produkte verschiedener Hersteller kombinieren lassen.

Das Bundesministerium für Wissenschaft in der Informationstechnik (BMWi) fördert die Entwicklung gemeinsamer Standards und Prüfsiegel für Smarthome-Produkte. Das Ziel: Verschiedene Systemlösungen sollen auch untereinander kommunizieren können.