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Smarthome-Anbieter im Überblick

Die Heizung zu Hause unterwegs mit dem Mobiltelefon auf Betriebstemperatur bringen, beim Einkaufen vom Kühlschrank an die fehlende Milch erinnert werden, den Wecker mit der Kaffeemaschine timen – all diese Anwendungen fallen unter den Begriff Smarthome. Doch wer macht das intelligente Zuhause in Deutschland eigentlich möglich? Hier stellt Ihnen Servervoice die großen Smarthome-Anbieter im Überblick vor.

Qivicon Haussteuerung © Qivicon

Von Komplettsystemen und smarten Steckdosen

Was man unter einem Smarthome versteht, haben wir Ihnen in den vergangenen Wochen erklärt. Smarthome-Lösungen sollen nicht nur für mehr Komfort sorgen, sondern auch beim Energiesparen helfen. Zahlreiche Anbieter haben in den letzten Jahren das Potenzial der Zukunftstechnologie erkannt; einige davon setzen auf Einzellösungen wie eine intelligente Lichtsteuerung. Für Verbraucher besonders interessant sind Anbieter, die gleich ein Komplettpaket installieren und die verschiedensten Geräte im Haushalt sowie unterschiedliche Medien miteinander vernetzen und eine eigene Steuereinheit zur Verfügung stellen. Zu den Anbietern gehören Telekommunikationsunternehmen genauso wie Energiekonzerne, steht das Smarthome doch an der Schnittstelle zwischen Kommunikation und intelligentem Energiemanagement.

Telekom / QIVICON

Zusammen mit dem Energieunternehmen EnBW, mit eQ3, Samsung, Miele und vielen weiteren Partnerkonzernen hat die Deutsche Telekom die Smarthome Plattform QIVICON gegründet. Die mehr als 30 Partnerunternehmen wollen eine einheitliche Plattform für Smarthome-Lösungen zur Verfügung stellen. Modular aufgebaut, sollen sich diese ganz nach belieben erweitern lassen, von der günstigen Einsteigerlösung bis hin zum komplett und komplex vernetzen Zuhause. Wer das System nutzen möchte, muss sich zunächst eine QIVICON-Schaltzentrale installieren lassen. Diese kostet rund 200 Euro. Werden Bewegungsmelder und Zwischenstecker für weitere Geräte installiert, steigen die Kosten auf etwa 300 Euro. Mit der Schaltzentrale lassen sich beispielsweise eine intelligente Heizungssteuerung, Sensoren, Sicherheitsanlagen und verschiedene, spezielle Haushaltsgeräte verbinden. Auch eine Fernbedienung gehört auf Wunsch mit zum Paket.

Somfy TaHoma

Zum Smarthome-System von Somfy TaHoma gehört eine zentrale Steuerungseinheit, TaHoma-Box genannt. Diese lässt sich mit dem Router verbinden und nutzt auf diese Weise die bereits vorhandene Internetverbindung. Nutzer können alle Geräte anschließen, die io-homecontrol-fähig sind. Die angeschlossenen Geräte lassen sich über den Computer, das Smartphone und das Tablet steuern, zusätzlich gibt es einen Wand- und einen Handsender. Das System gibt Rückmeldung, sobald die Steuerungsbefehle ausgeführt sind. Die Steuerbox gibt es für aktuell 357 Euro, die Software 299 Euro. Diese kann auch für 5,99 Euro im Monat gemietet werden. Ein Einsteigerset mit zwei Funk-Magnetkontakten und einem Sensor-Modul gibt es für derzeit 250 Euro.

RWE-Smart-Home

Das Energieunternehmen RWE hat ebenfalls eine Gesamtlösung für das Smarthome im Angebot. Für das Starterpaket zahlen Verbraucher 320 Euro. Dazu gehören die Schaltzentrale mit Zentralsteuerung, ein Zwischensender, ein Wandsender sowie ein Heizkörperthermostat. Diese Starterausstattung lässt sich um diverse Einzelkomponenten ergänzen, für die weitere Kosten anfallen. Das RWE Smarthome ermöglicht es Verbrauchern beispielsweise, einzelne Wohnbereiche per Zeitschaltuhr zu terminieren – zum Beispiel die Badezimmerheizung mit dem Weckerklingeln zu starten. RWE-Smart-Home steht allen Verbrauchern zur Verfügung, nicht nur Kunden des Energieunternehmens.

Gira

Gira bietet ein komplexes Smarthome-System, das sich auch über das Smartphone steuern lässt. Es wird ein zentraler HomeServer installiert, die Smarthome-Sensoren arbeiten über den KNX-Standard, ein Bus-System. Die Kosten für das System inklusive Installation liegen bei rund 2.000 Euro. Über den HomeServer oder über eine Smartphone-App lassen sich beispielsweise die Heizung, die Klimaanlage, diverse Multimedia-Geräte und Sicherheitsanlagen steuern. Auch Empfangsanlagen für die Haustür sowie Beleuchtungssteuerung gehören zum Angebot.

Archos

Eine Smarthome-Lösung für den kleinen Geldbeutel möchte Archos bieten. Der Konzern hat ein Starterset für 200 Euro im Programm. Dazu gehören ein Tablet zur zentralen Steuerung, zwei Minikameras, zwei Schwingungsmelder und zwei Wetterstationen. Die Geräte sind über Bluetooth mit der Zentralsteuerung verbunden.

FritzDect 200

FritzDect FunksteckdoseDie FritzDect 200 Funksteckdose von AVM: AVM bietet unter anderem die bekannte FritzBox für den Internetzugang. FritzDect 200 ist eine intelligente Funksteckdose, die mit dem Smartphone, dem Tablet und dem Notebook sowie mit dem FritzPhone über WLAN verbunden werden kann. Über die Funksteckdose lassen sich Geräte automatisch an- und ausschalten, Nutzer können die gewünschten Schaltzeiten für verschiedene Geräte individuell eingeben. Heizung und Verdunklungsanlagen (Rollos) lassen sich ebenfalls mit der Funksteckdose verbinden. Wer über eine FritzBox verfügt, kann zudem aufgezeichnete Daten auswerten und seinen Energieverbrauch sowie die persönliche CO2-Bilanz kontrollieren.

Belkin WeMo

Ähnlich wie die FritzDect 200 funktioniert das Smarthome-Set von Belkin WeMo. Dazu gehören eine Schaltsteckdose sowie ein Bewegungsmelder. Die Steckdose kann ebenfalls über WLAN und Mobilfunknetz gesteuert werden. Die Besonderheit: Belkin WeMo setzt zur Steuerung auf eine iOS App. Das System lässt sich ganz einfach anschließen: Nutzer müssen die Schaltsteckdose lediglich in eine Haushaltssteckdose stecken, sich die entsprechende App aufs iPhone oder iPad laden und sich mit dem WLAN der Steckdose verbinden. Das Starterset für rund 100 Euro kann mit einem Babyfon und in den USA auch bereits mit einer Webcam ergänzt werden.

Smarte Einzellösungen

Neben den Komplettsystemen gibt es noch diverse Einzellösungen, die verschiedene Bereiche des Haushalts intelligenter machen sollen. Einige Beispiele:

  • Smarte Thermostate für die intelligente Heizungssteuerung bieten gleich mehrere Unternehmen an. Tado etwa präsentiert einen Heizungsassistent, der sich an der aktuellen Wettervorhersage orientiert. Das System gibt es für 250 Euro zum Kauf oder für sieben Euro im Monat zur Miete. Netatmo bringt zum Thermostat auch eine Wetterstation mit, für jeweils 180 bzw. 170 Euro.
  • Intelligente Beleuchtungssteuerung gibt es beispielsweise mit Philips Hue. Zum Paket gehören zwei LEDs, eine Steuerungsapp sowie eine Bridge zur Verbindung zwischen Lampen und App. Steuern können Nutzer die Beleuchtung über Tablets und Smartphones mit Android oder iOS. Die Kosten liegen bei rund 100 Euro.
  • Rauchmelder und Überwachungskameras hat das Unternehmen Nest im Angebot. Der Rauchmelder informiert seine Besitzer zum Beispiel über eine Smartphone-App, falls er in deren Abwesenheit Rauchentwicklung in der Wohnung feststellt.