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So spionieren US-Geheimdienste Internet-User aus

Es ist die Nachricht, die heute nicht nur Internetnutzer aus den USA schockiert: Die US-Geheimdienste haben über Jahre Zugang zu allen wichtigen Daten erhalten, die ausländische User in sozialen Netzwerken und für Serviceleistungen angegeben haben. Unabhängig davon, ob Profile auf privat oder öffentlich gesetzt waren, sammelten die Dienstleister die Daten und gaben diese an Regierungsbehörden und Geheimdienste weiter.

NSA und FBI haben Zugriff auf zahlreiche User-Daten

Eine diffuse Ahnung war ja immer da. Zu glauben, dass die eigenen, personenbezogenen Daten im Internet wirklich sicher vor Überwachung sind, erscheint reichlich naiv. Dennoch schockiert die Erkenntnis, in welchem Maßstab die USA bereits zum Überwachungsstaat geworden sind. Noch am 3. August 2007 hatte der jetzige Präsident Barack Obama gegen den Protect America Act gestimmt. Trotz des Widerspruchs der Demokraten passierte der Gesetzesentwurf allerdings den Kongress und legte damit den Grundstein für die umfassende Überwachung auch der digitalen Gesellschaft – natürlich alles im Namen der Terror-Prävention.

Überwachung ausländischer Internet-Nutzer

Wie der britische Guardian und die Washington Post nun berichten, dauerte es nur wenige Wochen bis die NSA einen ersten Pakt mit Microsoft unterzeichnete. Acht weitere Anbieter folgten und öffneten die virtuellen Tore für NSA und FBI. Ausgerechnet während Obamas Amtszeit nahm diese Kooperation Gestalt an. Eine geheime Präsentation, die nun an die Öffentlichkeit gelangte, zeigt: Google, Yahoo, Facebook, PalTalk, YouTube, Skype, AOL und Apple gaben Regierungsbehörden der USA ebenfalls vollen Zugriff auf ihre Server, mit einem Programm namens Prism. Alle Daten, die dort abgespeichert wurden, sind damit auch in der Hand der Regierung und der Geheimdienste. Zugriff besteht auf E-Mails, Fotos, Text- und Videochats, Logins sowie gespeicherte und verschickte Daten. Betroffen sind von der Überwachung nicht etwa US-Amerikaner, sondern ausländische Internetuser. Apple dementiert zwar, die Informationen erscheinen allerdings gesichert. Der Bundesdatenschutzbeauftrage Peter Schaar hielt heute die Bundesregierung an, herauszufinden, ob auch deutsche Internet-Nutzer von der Spionage betroffen sind.

1 Kommentar zu So spionieren US-Geheimdienste Internet-User aus

  1. Ulrich Eckardt // 31. Jul 2013 um 16:20 //

    Der Beitrag ist schon ein paar Tage alt… über was man sich „damals“ aufregte… und was bis dato alles herausgekommen ist. Unglaublich.

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