Smarthome Zielgruppen: Welche Lösung passt zu wem?
Welche Smarthome Zielgruppen gibt es?
Den Herstellern von Smarthome Lösungen wäre es naturgemäß am liebsten, wenn möglichst viele Menschen zu ihren Systemen greifen würden. Die Vielzahl der heute am Markt erhältlichen Systeme zeigt aber auch: Das Smart Home für alle gibt es nicht. Verschiedene Smarthome Zielgruppen haben bei der Einrichtung ihres intelligenten Zuhauses unterschiedliche Bedürfnisse.
Da gibt es zum Beispiel die Bastler, die selbst die Kontrolle über die Steuerung ihres Smart Homes behalten möchten. Weniger technikaffine Menschen sehnen sich nach einer Komplettlösung, bei der vielleicht sogar ein Fachmann die Installation übernimmt. Sie müssen dann nur noch eine App bedienen, um das Smart Home zu steuern.
Familien freuen sich über intelligente Kameras und Babyphone im Kinderzimmer, Singles möchten vor allem ihre Wohnung überwachen, wenn niemand zuhause ist. Senioren können von smarten Gesundheitsdiensten profitieren.
Welche Interessen bestehen an der Smarthome-Nutzung?
Verschiedene Studien haben sich bereits daran gemacht, unterschiedliche Smarthome Zielgruppen zu identifizieren. Der W3B Report „Connected Home – Smart Home“ von Fittkau & Maaß Consulting zeigt zum Beispiel, dass jeder Zweite Online-Nutzer sich auch für Smarthome-Anwendungen interessiert. Rund jeder Vierte zeigt aber auch Bedenken.
Großes Interesse hat die allgemeine Zielgruppe der Smarthome Interessierten an Lösungen, die Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik mit dem Internet verbinden. 58 Prozent der Befragten würden derartige Technologien gerne einsetzen oder nutzt sie bereits aktiv. Rund die Hälfte aller Befragten meldet Interesse an vernetzter Haustechnik wie Kameraüberwachung, Alarmanlagen, Lüftung und Beleuchtung an. Die derzeit beliebtesten, aktiv eingesetzten Smarthome Anwendungen kommen aus den Bereichen Energiemanagement, Entertainment und Sicherheit.
Wer Smarthome Lösungen generell ablehnt, nennt vor allem vermeintlich hohe Anschaffungskosten und Datenschutzbedenken als Gründe. Auch die Inkompatibilität der Systeme verschiedener Hersteller schreckt potenzielle Nutzer ab. Die meisten Smarthome Zielgruppen wünschen sich einfach anzuwendende Lösungen, für deren Bedienungen wenige Klicks in einer App ausreichen.
Im Folgenden haben wir einige Smarthome Zielgruppen gegenübergestellt und nennen Lösungen, die zu den unterschiedlichen Bedürfnissen passen.
Smarthome für technikaffine Nutzer: Selber basteln mit dem Raspberry Pi
Die Smarthome Zielgruppe der Bastler gibt sich nicht mit dem zufrieden, was der Markt hergibt. Sie möchte selbst an Lösungen arbeiten und damit vor allem das Hindernis der verschiedenen Funkstandards für Smarthome Anwendungen übergehen. Das gelingt mit dem Ein-Platinen-Computer Raspberry Pi. Für den Mini-Computer gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Software-Systemen, mit denen er sich zur Steuerungszentrale eines Smarthomes einrichten lässt. Mehr Infos zum Bastler-Smarthome mit dem Raspberry Pi gibt es hier.
Smarthome für Mieter: Mobile Lösungen sind gefragt
Nicht nur Hausbesitzer wünschen sich intelligente Lösungen für ihr Heim. Auch Mieter möchten mit einer intelligenten Heizungssteuerung Energie sparen, ihre Wohnung überwachen und bei Einbrüchen über eine App gewarnt werden. Große Umbauten sind in Mietwohnungen oft genehmigungspflichtig. Gut für Mieter eignen sich daher mobile Lösungen, bei denen die Steuerungszentrale einfach in die Steckdose gesteckt werden muss. Derartige Systeme bietet zum Beispiel devolo mit Home Control Lösungen zur Überwachung oder dem Home Control Energiesparpaket. Mobilcom Debitel bietet ähnliche Pakete an.
Smarthome für anspruchsvolle Hausbesitzer: Die Komplettlösung
Wer sein Eigenheim komplett auf den neuesten Stand der Technik bringen möchte, kann eine Allround-Lösung eines großen Smarthome-Anbieters wählen. Die Smarthome Plattform QIVICON der Telekom zum Beispiel arbeitet mit dem Energieunternehmen EnBW, mit eQ3, Samsung, Miele und vielen weiteren Partnerkonzernen zusammen. Gesamtlösungen bietet auch RWE, Somfy TaHoma und Gira. Zur Starter-Ausstattung gehört jeweils die Installation einer festen Steuereinheit. Die Komplettlösungen sind in der Regel teurer als mobile Lösungen, umfassen dafür komplexe Systeme, die auch hohen Ansprüchen genügen.
Smarthome für Familien: Komfort und Sicherheit
Familien sind eine besonders interessante Smarthome Zielgruppe. Mütter wie Väter wünschen sich mehr Komfort, um mehr wertvolle Zeit miteinander und mit den Kindern verbringen zu können. Smarte Haushaltsgeräte stehen dabei besonders hoch im Kurs. Für Familien mit Eigenheim kommen daher vor allem die oben genannten Komplettlösungen in Frage.
Familien, die zur Miete wohnen, können sich mit smarten Einzelgeräten den Alltag erleichtern. Fernsteuerbare Haushaltsgeräte von Miele lassen sich zum Beispiel von unterwegs bedienen oder auf einen automatischen Start programmieren. Saugroboter nehmen weitere lästige Haushaltsarbeit ab. Eine preiswerte Alternative für den Haushalt sind fernsteuerbare Funksteckdosen wie die FritzDect 200 Funksteckdose.
Energiespar- und Sicherheitspakete bringen ein zusätzliches Plus an Komfort. Die Kameras vieler Sicherheitssysteme lässt sich zum Beispiel auch als erweitertes Babyphone im Kinderzimmer nutzen.
Smarthome für Singles
Viele Singles benötigen vermutlich keine Rundumlösung für ihr smartes Zuhause. Singles wohnen häufiger zur Miete als Familien, größere Umbaumaßnahmen kommen daher oft gar nicht in Frage. Mobil, einfach zu installieren und auf die persönlichen Bedürfnisse abstimmbar – so sehen sinnvolle Lösungen für die Smarthome Zielgruppe Singles aus.
Besonders praktisch sind Pakete, wie sie Mobilcom Debitel, devolo oder auch Belkin WeMo zur Verfügung stellen. Wer vor allem Energie sparen möchte, kann die Einrichtung seines Smart Homes mit dem entsprechenden Energiesparpaket beginnen. Singles, die vor allem an Sicherheit interessiert sind, legen sich die passenden Sicherheitspakete zu. Nach und nach lassen sich diese Pakete um weitere Geräte aufstocken.
Smarthome für Senioren: Healt Care im Vordergrund
Bei der Smarthome Zielgruppe der Senioren stehen zwei Aspekte im Vordergrund: Zum einen sollen ältere Menschen so lange wie möglich selbstbestimmt Zuhause leben können. Zum anderen können Smarthome Lösungen bei der Gesundheitspflege unterstützen.
Die Technischen Universität Kaiserslautern und der Firma Cibek aus Limburgerhof haben etwa den Computer „Paul“ entwickelt, den „Persönlichen Assistent für Unterstütztes Leben“. Bislang durfte Paul sich nur in Tests bewähren. Er soll Senioren im Alltag unterstützen, technische Geräte bedienen, über offene Fenster informieren.
Ein Smart Home für Senioren sollte zudem eine Notrufmöglichkeit bieten, an Gesundheitsmessungen und Medikamenteneinnahme erinnern und gespeicherte Gesundheitsdaten mit Ärzten und Pflegediensten teilen können.
Gute, einfache Bedienbarkeit ist eine der obersten Voraussetzungen, damit Smarthome Produkte von der älteren Zielgruppe angenommen werden. Zugleich müssen Datenschutzbedenken ernst genommen werden. Mehrere Entwickler arbeiten zurzeit an Smarthome Lösungen speziell für Senioren, etwa die Firma Exelonix, die einen Tablet-Computer für ältere Menschen auf den Markt bringen möchte.