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Wie sicher sind eigentlich Smarthome Hubs?

Smarthome-Produkte sollen das eigene Zuhause komfortabler und sicherer machen. Dazu sind die Geräte untereinander über ein Netzwerk verbunden. Doch wie sicher sind eigentlich die Hubs, über die das smarte Zuhause gesteuert wird? Das hat der Sicherheitsanbieter Tripwire überprüft und Einfallstore für Hacker festgestellt.

Tastatur mit Hacker-Symbol Hacker © Freeimages.com/Nikolaus Wogen

Zero-Day-Lücken in Smarthome Hubs

Die drei Hubs, die über Amazon am häufigsten verkauft werden, hat sich der Sicherheitsanbieter Tripwire für seinen Test vorgenommen. Näher identifiziert hat Tripwire die Geräte nicht. Hubs sind die Steuerungszentralen des smarten Zuhauses. Über sie lassen sich etwa Heizungsthermostate, Rollläden oder Beleuchtung bedienen, außerdem alles, was das Zuhause sicherer machen soll, wie Türschlösser, Tür- und Fenstersensoren und Überwachungskameras. Jedoch können die Hubs selbst ein Sicherheitsrisiko darstellen, wie der Test zeigte.

In allen drei getesteten Steuerungszentralen stellten die Experten von Tripwire so genannte Zero-Day-Lücken fest. Als Zero-Day-Lücken werden Schwachstellen im Software oder Hardware beschrieben, die sich nicht sofort beheben lassen und die von Hackern noch am selben Tag ausgenutzt werden können. Zwei der drei Testkandidaten hätten mittlerweile Patches für ihre Geräte veröffentlicht, meldet Tripwire.

Einfallstor für Hacker

Mit Smathome Hubs haben Nutzer die Kontrolle über die internetfähigen Geräte im Haus. Hacken sich allerdings Verbrecher durch die Schwachstellen ins System, können diese ebenfalls die Kontrolle übernehmen. Würden Hacker die festgestellten Zero-Day-Lücken nutzen, könnten sie zum Beispiel herausfinden, wann jemand zuhause ist und wann nicht. Sie könnten die Kontrolle über das Sicherheitssystem übernehmen und Alarmeinstellungen ändern, sodass Meldungen über das unbefugte Öffnen von Türen und Fenstern zum Beispiel nicht mehr ans Smartphone der Bewohner weitergeleitet wird. Sie könnten zudem über den Smart Hub Verbindung zu lokalen Netzwerken herstellen und sogar DDoS Attacken auslösen.

Tripwire-Sicherheitsforscher Craig Young schätzt die Gefahr durch Smarthome Hubs derzeit noch als relativ gering ein. Sie würde aber zunehmen, sobald Kriminelle erkennen, wie viele Informationen sie bei Angriffen auf solche Geräte erhalten können, vermutet er. Regelmäßige Updates der Hersteller seien nötig, um Schwachstellen zu schließen, ergänzt Tyler Reguly, Manager of Security Research bei Tripwire. Außerdem müssten Verbraucher für die möglichen Risiken sensibilisiert werden. Genau wie bei Computern und Smartphones ist es also nötig, das Smarthome-System regelmäßig upzudaten und Sicherheits-Patches aufzuspielen.