Wie sieht ein gutes Seniorenhandy aus?
Nach welchen Kriterien wählen Senioren ihr Handy?
Wer ein neues Smartphone sucht, achtet oft auf ein ansprechendes, cooles Design, auf viele praktische Features und auf eine Kamera mit vielen Megapixeln. Senioren haben aber oft andere Ansprüche an ihr Mobiltelefon. Zwar nutzen auch Menschen in der Altersgruppe ab 65 gerne Smartphones und wissen es durchaus zu schätzen, unterwegs im Internet zu surfen. Eine einfache Bedienung, eine verständliche Menüführung und große, gut lesbare Tasten geben bei der Auswahl es Handys aber oft den Ausschlag. Viele Hersteller haben mittlerweile speziell auf Senioren zugeschnittene Mobiltelefone im Sortiment. Marktführer in diesem Segment ist der schwedische Hersteller Doro, der auch Smartphones im Angebot hat. Doch worauf sollten Sie bei der Auswahl eines Seniorenhandys eigentlich achten?
Was muss ein Seniorenhandy bieten?
Was sollte nun ein Mobiltelefon bieten, das speziell auf die Anforderungen von Senioren zugeschnitten ist?
- Im Alter sind die Augen oft nicht mehr so gut. Altersweitsichtigkeit macht es vielen Senioren schwer, Buchstaben und Zahlen aus der Nähe zu erkennen. Damit sich Handys auch ohne Brille leicht bedienen lassen, sollten die Tasten ausreichend groß sein und über eine große Beschriftung verfügen, die sich gut vom Hintergrund abhebt.
- Die Tasten sollten nicht nur groß sein, sondern auch einen spürbaren Abstand voneinander aufweisen, sodass sich die Übergänge auch haptisch feststellen lassen.
- Die Tasten sollten zudem über einen deutlich spürbaren Druckpunkt verfügen.
- Aufgrund der Tastengröße fällt bei vielen Seniorenhandys das Display vergleichsweise klein aus. Das macht gerade die Eingabe langer Handynummern und auch das Lesen von SMS wenig komfortabel. Gute Seniorenhandys sollten daher ein ausgewogenes Verhältnis von Tastenfeldgröße und Displaygröße aufweisen.
- Spezielle Kurzwahltasten, auf denen sich häufig verwendete Nummern speichern lassen, steigern den Bedienkomfort.
- Eine Notruftaste kann zum Lebensretter werden. Per Druck auf die Notruftaste wird entweder tatsächlich der Notruf alarmiert, oder die Nummer eines Verwandten oder zum Beispiel eines Pflegedienstes gewählt.
- Die Menüführung sollte einfach verständlich und eingängig sein. Das Handy sollte sich natürlich auf die Systemsprache Deutsch stellen lassen, um sich auch ohne Fremdsprachenkenntnisse bedienen zu lassen.
- Die GPS-Ortung kann bei Senioren mit Demenz wichtig werden. Im Notfall lässt sich der Aufenthaltsort des Handybesitzers bestimmen.
- Einige Geräte verfügen sogar über einen intelligenten Fallsensor. Stürzt der Handybesitzer, wird automatisch ein Notruf ausgelöst – nicht aber, wenn nur das Handy hinunterfällt. Gerade für allein lebende Senioren kann diese Funktion im Falle eines Sturzes eine sinnvolle Hilfe sein. Voraussetzung ist natürlich, dass sie das Handy am Körper tragen.
Smartphones können eine Alternative zum Seniorenhandy sein
Welche Funktionen benötigt werden, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Menschen mit Sehschwäche brauchen besonders große und gut lesbare Tasten, Senioren mit Osteoporose oder Arthritis Geräte, die gut in der Hand liegen und bei denen die Tasten klar voneinander abgegrenzt sind. Für schwerhörige Menschen ist es wichtig, dass die Lautstärke hoch genug ist und dass ein Lautsprecher vorhanden ist. Auch der Rufton sollte sich entsprechend hoch einstellen lassen. Vor dem Kauf ist zu prüfen, welche Funktionen die Seniorenhandys genau bieten. Einige Geräte bieten zum Beispiel keine SMS-Funktion oder können gar keine Buchstaben darstellen. Das schränkt den Nutzen der Geräte natürlich ein.
Ob wirklich ein Seniorenhandy das passende Gerät ist oder nicht, hängt natürlich nicht nur vom Alter ab. Viele Senioren über 65 Jahre sind technisch fit und wissen ihr Smartphone durchaus zu schätzen. Wie eine Umfrage des Branchenverbandes Bitkom zeigt, nutzen 83 Prozent der älteren Smartphone-Besitzer nicht nur zum Telefonieren, sondern machen auch Fotos, 57 Prozent surfen im Internet und immerhin noch 31 Prozent rufen Soziale Netzwerke auf. Viele Android-Smartphones bieten mittlerweile eine Benutzeroberfläche, die mit sehr großen, optisch reduzierten Symbolen aufwartet und dadurch die Bedienung erleichtert. Bei Gelenkproblemen oder Parkinson zum Beispiel ist das Touchdisplay eines Smartphones aber oft zu rutschig.