Die Adobe Creative Suite 6 im Test
Der erste Eindruck
Die Adobe Creative Suite 6 wendet sich weniger an Privatverbraucher. Die dürfte schon der Preis abschrecken, der mit rund 2.400 Euro für die Master Collection und immerhin noch rund. 1.400 Euro für die Design Standard Ausgabe, die es zum Beispiel hier gibt, die Geldbörse ziemlich belastet. Privatverbraucher finden eine große Auswahl kostenloser Produkte, um Fotos und Videos nachzubearbeiten. Grafiker und Webentwickler haben höhere Ansprüche – und sollen in der Adobe CS6 alles finden, was sie brauchen: Die bekannten Programme Photoshop, InDesign und Illustrator gehören zum Umfang und kommen mit Verbesserungen im Vergleich zum Vorläufer daher. Auch Video-Profis sollen mit der Adobe Creative Suite arbeiten. Was bietet die CS6 sonst noch an Neuerungen? Unter anderem die neue Anwendung Adobe Muse . Web-Entwickler können mit dieser Anwendung HTML5 Webseiten erstellen, ohne eigenen Code schreiben zu müssen.
Vor allem soll Adobe CS6 den Entwicklern und Designern den Arbeitsalltag erleichtern, die nicht nur in einem Medium veröffentlichen. Kaum jemand konzentriert sich schließlich nur noch auf Print, Magazine sollen auch auf dem Laptop-, Smartphone- oder Tablet-Bildschirm gut aussehen, Videos sollen ebenfalls auf allen Bildschirmen gut wirken.
Welche Adope CS6 für wen?
14 Produkte gehören zur Adobe Creative Suite 6. In vier unterschiedlichen Zusammenstellungen bringt das Unternehmen diese auf den Markt. Welche wendet sich an wen?
- Design Standard richtet sich an alle, die Texte und Grafiken für Print und Tablet optimieren wollen.
- Production Premium ist die Version für Video-Designer.
- Design und Web Premium setzt sich aus den beiden ehemaligen Produkten „Design“ und „Web Premium“ zusammen. Den Design-Tools wurden die Webentwickler-Tools hinzugefügt, zudem gibt es eine Premium-Version von Adobe Photoshop, mit der sich auch Animationen und 3D Aufnahmen bearbeiten lassen.
- Die Master Collection vereint schließlich alle Programme.
Wer nicht direkt kaufen möchte, kann sich auch zunächst für ein Abo-Modell über die Adobe Cloud entscheiden. Neue Produkte möchte Adobe in Zukunft nur noch als Abo anbieten.
Die Adobe CS6 in der Praxis
Die Programme sind bewährt und bei Grafik- und Design-Profis und Publishers schon lange beliebt. Die Adobe CS6 möchte das Arbeiten nun vor allem noch schneller machen. Adobe Photoshop CS6 nutzt hierfür die sogenannte Mercury-Engine. Diese greift auf den Grafikprozessor zu und beschleunigt so das Programm mit 64-Bit. In den Voreinstellungen können User auswählen, auf welchen Prozessor zugegriffen werden soll und wie viel RAM Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen sollen. Arbeitsschritte werden im Hintergrund automatisch gesichert – das ist praktisch, falls der Computer doch einmal abstürzen sollte.
Photoshop ist aber nicht nur schneller geworden, es sieht auch ein wenig anders aus. Die Oberfläche ist jetzt dunkler gehalten, was die zu bearbeitenden Bilder kontrastreicher in den Vordergrund stellt. User können aber auch die helle Oberfläche wiederherstellen. Neue Funktionen hat das Programm ebenfalls im Gepäck: Das „Content Patch Aware Tool“ vereinfacht das Füllen und Skalieren, mit dem „Content Aware Move Tool“ lassen sich ausgewählte Bildteile verschieben, das Programm füllt das entstandene Loch automatisch. Photoshop CS6 ist außerdem mit einer Funktion zum Videoschnitt ausgestattet. Die funktioniert ziemlich intuitiv, die Funktionen sind im Vergleich mit vollwertigen Videoschnittprogrammen etwas abgespeckt, aber leicht anzuwenden. Die Extendet Version bringt zusätzliche 3D Funktionen mit.
Veröffentlichen in mehreren Medien
Content einfacher und schneller in verschiedenen Medien veröffentlichen: Das soll Adobe InDesign CS6 ermöglichen. Wer Inhalte in Magazinen und Katalogen und ebenfalls im Web sowie optimiert für mobile Engeräte veröffentlichen will, erleichtert sich die Arbeit mit den „Content Collector“ Werkzeugen enorm. Adobe InDesign CS6 bietet außerdem die „Liquid Page Rules“ Funktion: Designer legen damit Regeln für die Ausgabe der Seiten fest; verändert sich das Ausgabeformat, bleiben die Regeln erhalten, die Seiten passen sich fast automatisch ans neue Format an. „Alternate Layouts“ erlaubt es, Duplikate des Ausgangslayouts in verschiedenen Ausrichtungen und Größen anzulegen und so für mobile Ausgabegeräte anzupassen.
Fazit: Die Adobe CS6 ist zwar nach wie vor nicht die günstigste Lösung am Markt, die anwenderfreundlichen Programme haben aber einige neue Funktionen und mehr Speed hinzubekommen und machen die Arbeit professioneller Publisher und Designer damit einfacher.