Druck auf Apple wächst
Die Stimmung gegen Apple wird härter. Das Unternehmen gerät zunehmend unter Druck, seit bekannt wurde, dass das US-Unternehmen Bewegungsdaten der iPhone- und iPad-Nutzer erfasst. Nach Medienberichten erfassen iPhones und iPads bis zu hundert Mal pro Tag den Standort des Nutzers. Die Ortung sei auf 50 Meter genau und betrifft Geräte mit dem Betriebssystem iOS 4. Apple gab zu den Vorwürfen keinerlei Stellungnahme ab.
Nun drängt das deutsche Verbraucherschutzministerium auf schnelle Aufklärung Apples. „Zu klären ist insbesondere, wo und wie lange und zu welchem Zweck die Daten gespeichert werden, wer Zugriff auf diese Informationen hat und wie Kunden einen unbefugten Zugriff verhindern können.“ Zudem verlangt das Ministerium, dass die automatische Lokalisierung ein Ende haben muss. Eine US-Zeitung schrieb nämlich, dass auch wenn das Ortungssystem des iPhone abgeschaltet sei, die Bewegungsdaten erfasst würden.
„Wir überwachen niemanden. Die zurzeit herumgehenden Informationen sind falsch.“ Das soll laut eines Users der Apple-Gerüchte-Plattform MacRumors, die Antwort von Apple-Chef Steve Jobs sein. Eine Echtheit der vermeintlichen Email ist nicht auszumachen.
Nun wird auch über Google geredet. Laut des „Wall Street Journal“ senden Android-Handys von Google, Ortsdaten zurück an das Unternehmen. Somit könnten Apple und Google mit den gesammelten Daten, den Markt für ortsbezogene Dienstleistungen für sich gewinnen. Während Apple weiter stumm bleibt, erklärte sich Google in einer Presseerklärung. Das Unternehmen bestätigte, dass die Standortdaten im Handy gespeichert werden. Diese Informationen seien dem System aber erst nach expliziter Genehmigung durch den Anwender zugänglich.
Nun forderten die Justizministerin des US-Staats Illinois, Lisa Madigan, und der demokratische Senator Al Franken aus Minnesota beide Firmen auf, Informationen über die Ortsdaten zu liefern, die von Mobiltelefonen aufgezeichnet werden. Die Politiker stellten die Forderung ohne gegenseitiges Wissen an die Unternehmen. Die Ministerin hat für den 10.Mai einen Termin reserviert, wo beide Firmen offen legen sollen, welche Daten wo und wie lange gespeichert werden. Zudem sollen die Firmen im Ministerium in Minnesota erklären wofür die Daten verwendet werden. Unterdessen ist eine Sammelklage zweier Apple-Kunden in Florida eingegangen. Sie fordern auf, die Sammlung von Ortungsdaten unverzüglich zu beenden.