Google muss Strafe von 7 Millionen Dollar zahlen
Street View Kameras haben Daten unverschlüsselter WLAN-Netze ausgelesen
Zwei Jahre lang dauerten die Untersuchungen, die die Staatsanwaltschaften der US-Bundesstaaten gegen Google durchführte. Von 2008 bis 2010 haben die Kameras, die von kleinen Autos aus die Straßen für den Dienst Google Street View abfotografierten, auch Daten von privaten, unverschlüsselten WLAN-Nutzern mitgeschnitten. Google begründete dies mit einem Versehen und versicherte, nur Datensplitter gespeichert zu haben. Die Untersuchungen brachten jedoch ans Licht, dass vollständige E-Mails und anderer Datenverkehr von den Kameras aufgezeichnet worden waren. Kommerziell ausgewertet haben will Google diese Daten allerdings nie.
Strafmaß fällt erstaunlich gering aus
Nicht nur in den USA befand sich der Konzern im Visier der Datenschützer, auch in Deutschland war der Mitschnitt der WLAN-Daten unangenehm aufgefallen. Der Vergleich soll Nachahmer abschrecken und Google davon abhalten, in Zukunft ähnliche Taktiken anzuwenden. Für den Suchmaschinenriesen wird das Strafmaß allerdings kaum einen großen Verlust darstellen, setzt das Unternehmen doch über seine zahlreichen Dienste geschätzte Milliarden im Jahr um. Allein 2012 erzielte Google einen Umsatz von 13,4 Milliarden. Umgerechnet braucht der Konzern damit nur rund fünf Stunden, um die Strafzahlung aufzutreiben. Ob diese daher als Abschreckung wirksam ist, erscheint fraglich. Unabhängig vom aktuellen Fall sollten WLAN-Nutzer ihre Netze verschlüsseln, um Dritten das Auslesen ihres privaten Datenverkehrs schwerer zu machen.