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Smarthome Apps im Überblick

Smarthome-Geräte sollen das Leben einfacher machen. Für die zentrale Steuerung gibt es eine Vielzahl an Smarthome Apps. Angeboten werden diese sowohl von den Marken, die Smarthome-Devices herstellen, wie auch von Drittherstellern. Nicht jede App ist allerdings mit allen Smarthome-Komponenten kompatibel. Hier gibt es den Überblick über bewährte Apps und ihre Verbindungsmöglichkeiten.

Magenta Smart Home App Alarmsysteme © Telekom/ Magenta Smart Home

Viele Apps – begrenzte Möglichkeiten zur Vernetzung

Smarthome-Geräte lassen sich in aller Regel über einen zentralen Hub steuern. Möchten Sie Ihre Rollladen, das Licht oder die Heizung aber auch von unterwegs bedienen können, ist eine Smarthome App für das Handy oder Tablet eine sinnvolle Ergänzung. Die Auswahl ist riesig: So gut wie jeder Hersteller von Smarthome-Endgeräten bietet auch eine eigene App an. Einige davon sind allerdings nur mit den Hersteller-eigenen Geräten kompatibel und lassen sich nicht mit Smarthome-Devices anderer Anbieter verbinden. Mittlerweile lassen sich viele Apps jedoch auch herstellerübergreifend nutzen. Hinzu kommen Apps von Drittanbietern, die zumindest den Werbeversprechen nach mit den Geräten zahlreicher Hersteller kompatibel sind.

Welche Vorteile bietet eine Smarthome App?

Alle Smarthome-Geräte über eine einzige App steuern zu können bietet zahlreiche Vorteile. Ist die App mit den Geräten verschiedener Hersteller kompatibel, können Sie Ihre Smarthome-Einrichtung flexibel zusammenstellen und etwa Lampen, Fenstersensoren und Alarmanlagen unterschiedlicher Hersteller wählen. Per App lassen sich zudem Abläufe gestalten, an denen mehrere Geräte beteiligt sind. Kommen Sie etwa am Abend nach Hause, erkennt ein Türsensor, dass sich die Haustür öffnet, und sendet ein Signal an die smarten Leuchten und Heizungsthermostate im Haus. Automatisch geht das Licht an und die Heizung wärmt die Räume auf die gewünschte Temperatur. Die Steuerung über eine einheitliche Bedienoberfläche ist noch dazu wesentlich komfortabler, als auf verschiedene Benutzeroberflächen zurückgreifen zu müssen.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Auswahl von Smarthome Apps?

Die riesige Auswahl an Smarthome-Devices bedeutet zwar, dass die meisten Anwender die passenden Geräte und Steuerungsmöglichkeiten für ihre Bedürfnisse finden – allerdings fehlt ein einheitlicher Standard. Smarthome-Geräte, die über unterschiedliche Standards kommunizieren, lassen sich nicht miteinander vernetzen. Das stellt Anwender auch bei der Auswahl von Smarthome Apps vor eine Herausforderung. Denn längst nicht jede App kann sich auch mit allen Anwendungen auf dem Markt verbinden. Bevor Sie sich für eine App entscheiden, ist daher eine gründliche Recherche zu den kompatiblen Geräten und Standards notwendig.

Die gute Nachricht: Mittlerweile berücksichtigen viele Anbieter den Nutzerwunsch nach möglichst einfacher Bedienbarkeit. Viele Apps arbeiten heute mit gängigen Funkstandards wie WLAN, Bluetooth oder dem Smarthome-Standard ZigBee und können sich auf diese Weise mit einer Vielzahl von Devices vernetzen.

Apps der Smarthome Anbieter im Vergleich

Die Apps der Smarthome Hersteller sind eine gute Wahl für alle, die ohnehin auf Geräte der entsprechenden Anbieter zurückgreifen und diese eventuell um ein oder zwei Komponenten anderer Hersteller ergänzen möchten. Ein Vorteil: In der Regel entwickeln die Smarthome Hersteller ihre Apps kontinuierlich weiter und bieten regelmäßig Updates an. So bleibt auch die Sicherheit gewahrt. Wer Wert auf eine besonders umfangreiche Kompatibilität legt, findet mit Amazons Alexa und Google Home passende Lösungen.

Smarthome Steuerung mit Alexa

Amazon Echo

© Amazon

Amazons Sprachassistent und die dazugehörige App machen das eigene Zuhause auch ohne die Anschaffung vieler einzelner Geräte smarter. Alexa selbst beantwortet Fragen zu aktuellen Nachrichten, zum Wetter, zur Verkehrslage und zu anderen Themengebieten. Außerdem ermöglicht der Assistent sprachgesteuerte Telefonanrufe und kann nahezu jedes elektrische Haushaltsgerät steuern. Dafür müssen die Geräte lediglich Alexa-kompatibel sein oder mit einem WLAN-Zwischenstecker ausgerüstet werden. Verbunden mit der Stereoanlage spielt Alexa dann beispielsweise die Lieblingsmusik, streamt Lieder über Spotify, bedient den Fernseher oder der Sprachassistent schaltet auf Befehl die Kaffeemaschine ein.

Mit der Alexa App lassen sich zudem die Smarthome-Geräte zahlreicher Hersteller steuern. Derzeit bietet keine andere App derart umfassende Vernetzungsmöglichkeiten. Kompatibel ist Alexa etwa mit den Philips HUE Lampen, dem Gardena Mähroboter, tado° Heizungsthermostaten, den Smarthome-Komponenten von Bosch, Siemens, Miele und Hunderten weiterer Hersteller. Die Alexa App eignet sich damit ideal für alle, die sich nicht auf ein herstellergebundenes System festlegen möchten.

Google Home App

Die Google Home App ist wie eine Fernbedienung aufgebaut und mit mehr als 5.000 Smarthome-Geräten von über 400 Marken kompatibel. Es gibt sie kostenlos im Google Play Store. Als direktes Konkurrenzprodukt zu Amazon lässt sich der Google Assistant Sprachassistent allerdings nicht mit Alexa vernetzen.

Eine große Stärke der Google Home App ist die Anbindung an die Google Suchmaschine. Der Sprachassistent findet dadurch fundierte Antworten auf Wissensfragen. In Verbindung mit der Android Auto-App lässt sich die Home App auch zur Navigation im Straßenverkehr nutzen.

Magenta SmartHome App

Wer sich für Smarthome-Komponenten der Deutschen Telekom entschieden hat, kann diese mit der Magenta SmartHome App steuern. Voraussetzung ist eine Magenta SmartHome Zentrale im Haus. Dafür eignen sich entweder die Home Base oder der Speedport Smart Router. Der Magenta SmartHome Dienst verbindet die App, die Steuerungszentrale und die smarten Haushaltsgeräte.

Die Magenta SmartHome App ist kostenpflichtig. Für 4,95 Euro im Monat erhalten Nutzer nicht nur die Möglichkeit, ihre Smarthome-Komponenten fernzusteuern, sondern auch Zugriff auf 60.000 Agenten und 7.000 Techniker der Deutschen Telekom, rund um die Uhr.

Kompatibel ist die Magenta SmartHome App unter anderem mit Amazon Alexa/Echo, Smarthome-Komponenten von Bosch, HomeMatic, D-Link, Gardena, Google Home, IKEA, Logitech Philips HUE und vielen weiteren. Eine komplette Liste aller kompatiblen Produkte gibt es hier.

Bosch Smart Home App

Die Bosch Smart Home App stellt die einzelnen Geräte in Form von Widgets dar. Die Bedienung gestaltet sich dadurch sehr intuitiv. Auch Wenn-Dann-Szenarien lassen sich einfach umsetzen. Kompatibel ist die App nicht nur mit Smarthome-Komponenten von Bosch, sondern auch mit Philips HUE und den Heizsystemen von Buderus und Junkers. Die Sprachsteuerung über Amazon Alexa ist ebenfalls möglich.

Devolo Home Control App

Devolo bietet mit der Home Control App eine besonders übersichtliche Applikation zur Steuerung von Smarthome-Komponenten. Jedes Gerät lässt sich über ein Widget ansprechen, außerdem können verschiedene Szenarien eingerichtet und mehrere Geräte zu Gruppen zusammengefügt werden. Kompatibel ist die App auch mit den Philips HUE Leuchten sowie Geräten, die das Übertragungsprotokoll http nutzen.

D-Link mydlink App

Geräte von D-Link lassen sich mit der mydlink App steuern. Komponenten von Drittherstellern unterstützt die App nicht, über IFTTT, einen Dienst für die individuelle Verknüpfung von Webanwendungen, lassen sich jedoch auch kompatible Geräte anderer Anbieter einbinden. Die App ist sehr übersichtlich gestaltet, viele Illustrationen und Fotos erleichtern die Bedienung. Aktuelle D-Link Produkte können auch per Sprachsteuerung über Alexa und Google Assistant bedient werden. Die mydlink App ist mehrsprachig, welche Sprache angezeigt wird, hängt von den Systemeinstellungen des Smartphones oder Tablets ab.

Homematic IP Smart Home App

Zum Homematic IP Sortiment gehören zum Beispiel Produkte aus den Bereichen Raumklima, Sicherheit, Wetter, Licht und Beschattung. Da viele Produkte aufwendig unterputz installiert werden müssen, eignen sie sich vor allem für Anwender mit technischen Vorkenntnissen. Steuern lassen sich die Komponenten über die Homematic IP Smart Home App, die in den App-Stores zum kostenfreien Download zur Verfügung steht. Alternativ können Homematic-Geräte auch per Alexa und Google Assistant bedient werden.

innogy Smarthome App

innogy Smarthome Steuerung

© innogy

Die innogy Smarthome App lässt sich recht einfach bedienen, bietet einen individualisierbaren Homescreen, grafische Auswertungen und Tipps und Tricks für das smarte Zuhause. Mit der App lassen sich neben innogy Smarthome-Geräten auch die Philips HUE Leuchten, Samsung Kameras, smarte Miele Haushaltsgeräte, die Buderus Heizungssteuerung, Yale Türschlosser und Netatmo Smarthome-Komponenten bedienen. innogy kooperiert auch mit Medion: Derzeit lassen sich acht Medion-Geräte über Bluetooth in die innogy-Zentrale einbinden. Die App selbst gibt es kostenlos, wahlweise können drei Premiumdienste hinzugebucht werden: mobiler Zugang, Premiumauswertungen und SMS-Kontingent.

Medion Smarthome App

Smarthome-Komponenten von Medion lassen sich mit der Medion Smarthome App steuern. Die Bedienung erfolgt über Widgets und ist äußerst intuitiv. Recht einfach lassen sich auch verschiedene Szenarien einstellen. Wahlweise kann die App mit Amazon Alexa verbunden werden. Allerdings ist die App nicht mit den Geräten anderer Hersteller verwendbar.

MyFritz!App2 für Fritzbox

Die Fritzbox von AVM dient zwar nicht primär der Steuerung von Smarthome-Komponenten, lässt sich aber auch zu diesem Zweck verwenden. Die MyFritz!App2 zeigt daher mittlerweile auch einen Menüpunkt für Smarthome an. Darüber lassen sich Geräte steuern, die an der der Fritzbox angemeldet sind, sowie Komponenten, die das DECT ULE Protokoll nutzen. Dazu gehören etwa die Geräte von Magenta SmartHome.

Philips HUE App

Das Angebot von Philips HUE konzentriert sich rein auf die smarte Beleuchtung. Die Philips HUE Leuchten lassen sich mit der HUE App steuern. Die App beeindruckt durch ihre nutzerfreundliche Gestaltung, die ein einfaches Einstellen von verschiedenen Beleuchtungszenarien erlaubt und sogar per Foto veranschaulicht, wie das Ergebnis aussehen wird. Die Sprachsteuerung per Alexa, Siri und Google Assistant ist ebenfalls möglich. Allerdings können mit der App keine anderen Smarthome-Komponenten bedient werden.

Smart Life App

Mit der kostenlosen Smart Life App lassen sich vor allem viele günstige Smarthome-Produkte aus Fernost steuern. Voraussetzung ist der Tuya Chip. Haben die Geräte diesen verbaut, sind sie per Smart Life App steuerbar. Dabei lassen sich auch Geräte unterschiedlicher Hersteller mit der App bedienen. Eine Steuerzentrale ist dafür nicht notwendig, die Komponenten müssen lediglich mit der App vernetzt werden.

Ideal ist die Smart Life App zum Beispiel für die Bedienung von Funksteckdosen, mit denen sich Haushaltsgeräte nach Wunsch ein- und ausschalten lassen. Die App verbindet sich auch mit Alexa und dem Google Assistant, was die Sprachsteuerung von Smart Life-kompatiblen Produkten erlaubt. Nutzerberichten zufolge steht die App nach dem letzten Update nur noch in englischer Sprache zur Verfügung.

Samsung SmartThings App

Die SmartThings App von Samsung ist übersichtlich gestaltet und bietet den Zugriff auf eine Vielzahl von Funktionen. Sie lässt sich auch über ein Samsung SmartTV bedienen. Ein weiterer Vorteil: Die App ist mit den Geräten zahlreicher anderer Hersteller kompatibel, bedient etwa Smarthome-Produkte von Danalock, Netgear, IKEA, Philips HUE, Danfoss, Yale und weiteren Marken. Die Sprachsteuerung ist über Bixby möglich.

Apps von Drittherstellern

Wer Geräte verschiedener Smarthome-Anbieter miteinander vernetzen möchte, kann auch auf die App eines Drittherstellers zurückgreifen. Diese Apps sind häufig mit besonders vielen Komponenten kompatibel. Vielfach stehen sie allerdings nur in englischer Sprache zur Verfügung.

AnyMote

AnyMote ist so etwas wie eine multifunktionale Fernbedienung. Über die App lassen sich über 900.000 Geräte unterschiedlicher Hersteller steuern, darunter etwa SmartTVs von Samsung, LG Beamer, AV-Systeme, Set-Top Boxen und mehr. Um die Devices anzusteuern, nutzt die App Infrarotsignale. AnyMote gibt es kostenlos für Android und iOS.

iHaus

Wie der Name es bereits vermuten lässt, eignet sich die deutsche App iHaus auch für die Steuerung von Apple Smart Home-Komponenten. Sie unterstützt Apple HomeKit, Eve und tado°. Darüber hinaus verbindet sie sich mit den Devices von Philips HUE, Bosch, Honeywell, Nest, Sonis, iRobot, IKEA, Gardena, TP-Link und anderen IoT- und KNX-Geräten oder Systemen. Außerdem lässt sie sich mit der Alexa Sprachsteuerung nutzen. Insgesamt unterstützt die App mehr als 7.000 Geräte von über 400 Herstellern. Die Basisversion von iHaus ist kostenfrei.

Muzzley

Die App Muzzley gibt es nur auf Englisch. Sie überzeugt durch eine ansprechende Optik und einfache Bedienbarkeit. Über WLAN und das Mobilfunknetz verbindet sie sich mit den unterschiedlichsten Smarthome-Komponenten. Wahlweise lassen sich zum Beispiel Philips HUE Leuchten, Geräte von Beurer, egardia, TCP, Osram, greenIQ, Wink und vielen anderen Anbietern steuern. Auch mit Amazon Alexa/Echo ist Muzzley kompatibel.

OpenHAB

Die Open-Source-Lösung OpenHAB basiert auf Java und möchte die technologie- und herstellerunabhängige Steuerung des Smart Homes möglich machen. Entsprechend lassen sich zahlreiche unterschiedliche Komponenten über die App bedienen, etwa von Philips HUE, IKEA, innogy, Somfy, Nest, Sonos, D-Link, Samsung, Netatmo, Homematic sowie andere ZigBee- und Z-Wave-Geräte. Die App ist kostenlos, allerdings nur auf Englisch verfügbar.